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May 30, 2023

PVY Z20 Pro Test: Überzeugend, extrem günstig und faltbar z.B

Fahrräder mit Faltfunktion haben gegenüber herkömmlichen Fahrrädern eine Reihe von Vorteilen und die Komprimierbarkeit kann in manchen Fällen die Benutzerfreundlichkeit erheblich steigern. So können Falträder beispielsweise auch ohne Fahrradhalter und damit auch spontan in kleineren Autos mitgenommen werden; Darüber hinaus können sie oft kostenlos in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden.

Falträder eignen sich aufgrund ihrer meist sehr aufrechten – und damit entspannten – Sitzposition eher für kürzere Strecken. Ein Elektromotor kann den Einsatzbereich durchaus erweitern.

Das Z20 Pro des Herstellers PVY ist ein äußerst günstiges Faltrad mit Elektromotor, das zumindest auf dem Papier sogar mit einer starken Ausstattung aufwarten kann. Überzeugen will der Hersteller mit den Scheibenbremsen, der Schaltung und der Federgabel.

Pluspunkte kann das Z20 Pro bereits bei Auslieferung mit dem Klappmechanismus sammeln. Das E-Bike wird zusammengeklappt geliefert, die Laufräder sind also bereits montiert und ein Nachstellen der Scheibenbremse ist nicht nötig – dazu später mehr. Ansonsten müssen lediglich die Lichter montiert und der Lenker mit Hilfe eines Inbusschlüssels fixiert werden. Die Sattelstütze hält mit Hilfe eines Schnellspanners, auch die Lenkerhöhe lässt sich mit einem Schnellspanner schnell verstellen.

Der Einsatz von Schnellspannern ist bei einem Faltrad durchaus selbstverständlich, da durch den Ausbau der Sattelstütze das Packmaß nochmals reduziert werden kann. Allerdings sei an dieser Stelle auf die höhere Anfälligkeit für Satteldiebstahl hingewiesen.

Sowohl das Zusammenklappen als auch das Aufklappen geht schnell und einfach. Die Maße ändern sich dann von 117 x 156 x 25 Zentimeter auf mindestens 76 x 90 x 50 Zentimeter (Höhe x Länge x Tiefe). Das Fahrrad lässt sich nur im zusammengeklappten Zustand einigermaßen gut schieben, da das Modell im zusammengeklappten Zustand nicht verriegelt. Das in absoluten Zahlen recht hohe Gewicht von rund 22 Kilogramm macht das E-Bike nicht unbedingt einfacher zu handhaben. Immerhin gibt es einen Griff im Rahmen, der auch zum Anschließen des E-Bikes sinnvoll positioniert ist.

Die Verarbeitung des E-Bikes ist grundsätzlich gut. Wie üblich lässt sich über das Design streiten, es ist aber eher dezent und einigermaßen modern. Die Kabel des E-Bikes werden außerhalb des Rahmens verlegt, was der Optik nicht zuträglich ist – zumindest sind sie gebündelt. Allerdings muss man beim Umklappen des Lenkers auf die Kabel achten.

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Grundsätzlich gilt: Der Hinterradnabenmotor des Z20 Pro arbeitet zuverlässig und ist recht leistungsstark. Da PVY – angesichts des günstigen Preises wenig überraschend – auf einen einfachen Pedalsensor und nicht auf einen Drehmomentsensor setzt, greift der Motor nur leicht verzögert ein. Die Leistung beziffert der Hersteller mit 250 Watt, das Drehmoment mit 50 Nm.

Die maximal erreichbare Geschwindigkeit hängt grundsätzlich von der gewählten Unterstützungsstufe ab. In der ersten Stufe erfolgt die Unterstützung bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h, in der zweiten Stufe bis zu 20 km/h und in der höchsten Stufe bis zu 25 km/h. Auch die Beschleunigung wird stärker. Über eine Taste neben dem Display kann zwischen den Ebenen gewählt werden.

Technologiebedingt ist die Unterstützung weniger dynamisch, sodass sie in der Praxis recht heftig einspringt, was in der Nutzung allerdings weniger stört. Nicht dokumentiert, aber möglich: Der Motor kann während der Fahrt durch Drehen des Gasgriffs deaktiviert werden. Der Gasgriff dient eigentlich zum Aktivieren der Schiebehilfe und im entriegelten Modus – der in Deutschland nur auf Privatgrundstücken erlaubt ist – auch zum Beschleunigen. Dann ist eine Geschwindigkeit von bis zu 32 km/h möglich.

Die Darstellung ist übersichtlich, beschränkt sich jedoch auf das Nötigste. Die aktuelle Geschwindigkeit und der gewählte Unterstützungsmodus werden angezeigt, außerdem kann die zurückgelegte Strecke eingesehen werden. Der Akkustand ist unruhig und springt gerne zwischen mehreren Balken hin und her, die mögliche Reichweite kann nicht angezeigt werden. Eine App, die das eher schwache Display ausgleichen könnte, gibt es nicht.

Die nicht näher spezifizierte Shimano-Schaltung des PVY Z20 Pro verfügt über sechs Gänge. Die Schaltung stellt in puncto Dynamik keine Rekorde auf, die Gänge schalten aber bereits im Auslieferungszustand sauber. Das Schalten der Gänge erfolgt bequem mit dem Daumen. Die Gangschaltung ermöglicht möglicherweise eine komfortable Nutzung des E-Bikes ohne jegliche Motorunterstützung, der Motor entkoppelt sich jedoch nicht. Der dadurch entstehende Getriebewiderstand ist spürbar, auch die Sitzposition ist eher komfortabel als agil.

Trotz des günstigen Preises ist das E-Bike mit Scheibenbremsen vorne und hinten ausgestattet. Im Auslieferungszustand war die Bremsleistung unterdurchschnittlich und auch nach ausgiebigem Bremsen nur durchschnittlich.

Auch das Vorhandensein einer Federgabel ist für ein so günstiges E-Bike eher untypisch. In der Praxis sind damit beispielsweise Fahrten über Kopfsteinpflaster erträglich, im Gelände ist die Wirksamkeit jedoch eingeschränkt, nicht zuletzt aufgrund des geringen Federwegs von unter 80 Millimetern und auch der nicht optimalen Abstimmung. Apropos Offroad: Über typische Waldwege lässt sich das PVY Z20 Pro durchaus angenehm und sicher fahren. Mit etwa 58 Millimetern sind die Reifen tendenziell breiter als bei typischen Trekkingrädern.

Verbaut ist ein Akku mit einer Kapazität von 374,4 Wh. Die Reichweite beziffert der Hersteller auf bis zu 80 Kilometer. Dies scheint durchaus realistisch zu sein. Im Test mit starker Motorunterstützung und nur geringem Einsatz von Muskelkraft und auf steilen Anstiegen waren knapp über 50 Kilometer erreichbar. Der Akku ist abschließbar und abnehmbar und kann somit sowohl innerhalb als auch außerhalb des E-Bikes aufgeladen werden. Der USB-Anschluss am Akku ist auch während der Fahrt zugänglich – allerdings muss dann ein Kabel von der Vorderseite des Rahmens zum Lenker gezogen werden. Das vollständige Aufladen des Akkus dauert etwa fünf Stunden.

Besonders positiv fällt an dieser Stelle der Gepäckträger auf. Diese ist zwar relativ kurz, könnte aber gerade so die Aqua Back Plus Packtaschen von Vaude aufnehmen, ohne dass die Füße an die Fahrradtaschen gelangen. Das klingt auf den ersten Blick nach einer Kleinigkeit, dürfte aber die Alltagstauglichkeit des E-Bikes deutlich steigern. Mit den beiden Taschen lassen sich Einkäufe und Gepäck problemlos transportieren.

Störend: Die mitgelieferte Beleuchtung ist äußerst schlicht. Im Lieferumfang sind lediglich eine Frontleuchte und ein Rückreflektor enthalten. Die Frontlampe wird mit Batterien und nicht mit dem Hauptakku des E-Bikes betrieben und ist auch nicht besonders hell. Neben den notwendigen Montagewerkzeugen sind auch eine Fahrradabdeckung und eine Smartphone-Halterung im Lieferumfang enthalten – hier wäre die Beigabe einer höherwertigen Leuchte vermutlich die bessere Wahl gewesen.

Das PVY Z20 Pro ist ein sehr günstiges Faltrad mit Elektromotor, das im Test grundsätzlich überzeugen konnte. Der niedrige Preis des Fahrrads macht sich jedoch vielerorts bemerkbar. Der Motor ist kraftvoll, wirkt aber aufgrund des Tretsensors nicht dynamisch. Der Einsatz von Scheibenbremsen ist lobenswert, die Bremsleistung ist jedoch nur durchschnittlich. Der Fahrkomfort ist jedoch grundsätzlich gut und die Reichweite ordentlich.

Das PVY Z20 Pro ist ein alltagstaugliches Elektro-Faltrad mit einigen Ecken und Kanten – der sehr günstige Preis relativiert das aber.

Insgesamt ist das E-Bike eine Empfehlung wert, zumal preislich vergleichbare E-Bikes in der Regel über eine deutlich einfachere Ausstattung verfügen – mal fehlt die Schaltung, mal die Scheibenbremsen. Wir wünschen uns in Zukunft ein etwas teureres E-Bike von PVY mit besseren Scheibenbremsen und Beleuchtung.

Das PVY Z20 Pro ist aktuell zum Preis von 759 Euro direkt beim Hersteller erhältlich. Das E-Bike wird in einer schwarzen und einer weißen Farbvariante angeboten.

Das vorliegende Testexemplar wurde dem Autor vom Hersteller zum Zweck der Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Es erfolgte weder eine Einflussnahme Dritter auf diese Rezension, noch erhielt der Hersteller vor der Veröffentlichung eine Kopie dieser Rezension. Es bestand keine Pflicht zur Veröffentlichung dieser Rezension.

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